1.
Definition des Sports Kickboxen
1.1
Aufbau undBestandteile des Sports
Kickboxen ist eine aus Amerika kommende moderne Form des Zweikampf-Wettkampfsports. Im Kickboxen werden asiatische Tritt- bzw.Fußtechniken mit den Faust- bzw. Handtechniken des traditionellen Boxens kombiniert. Im Jahr 1978 etablierte sich das Kickboxen als Sportart in Amerika.Kurze Zeit später kam es auch nach Deutschland. Die WAKO Initiatoren Mike Anderson, Georg F. Brückner und andere wollten einen strengreglementierten Kampfsport begründen, in welchem jeder seine Kampfkünste unterBeweis stellen kann. (vgl. ,,Kickboxen Basics“ von Christoph Delp) Georg F.Brückner brachte nach der Gründung der WAKO das Kickboxen nach Deutschland. WAKO und WKA sind die größten Weltverbände des Kickboxens und richten jährlich ca. 12 Wettkämpfe in Deutschland aus. Kickboxen beschränkt sich keineswegs nur komplett auf den Zweikampf im Ring. Es gibt noch zwei andere Bereiche: Kickbox-Aerobic und Musikformen, bei denen zu einer bestimmten Musik verschiedene eingeübte Techniken und sog. Moves gezeigt werden. In nicht jedem Verein wird in gleicher Weise trainiert und jeder Verein hat seine ganz bestimmten Vorlieben an Trainingsmethoden. Der Name „Kickboxen“ entstand erst später. Die ersten Bezeichnungen waren „AllStyle Karate“, „Sport-Karate“ oder „Contact-Karate“. Kickboxen wird als Freizeitsport, Wettkampfsport und zur Selbstverteidigung betrieben. (vgl. ,,Kickboxen Basics“ von Christoph Delp)
1.2
Gürtel und Prüfungen
Im Kickboxen gibt es verschiedene Gürtelklassen. Die erste Gürtelklasse ist die Kinderklasse. Bis zum einschließlich 13. Lebensjahr werden in dieser Klasse auch Zwischengürtel gemacht, wie z.B. der weißgelbe Gürtel. Ab dem 14. Lebensjahr ist man in der Jungend- Erwachsenenklasse und macht dann nur noch sog. volle Gürtel, wie z.B. weiß oder gelb. Die Farben der Gürtel sind weißgelb, gelb, gelborange, orange, orangegrün, grün (ab 13 Jahren), grünblau (ab 14 Jahren), blau (ab15 Jahren), braun (ab 16 Jahren), schwarz 1. Dan (ab 18 Jahren). Es gibt natürlich auch noch höhere Grade. Man kann zusätzlich zum ersten Dan noch
folgende Schwarzgurtgrade erwerben: den 2. Dan, 3.Dan und 4. Dan. Zu jeder Prüfung im Kickboxen gehören bestimmte Kenntnisse: Grundtechniken, Gürteltechniken und ihre englischen Bezeichnungen, die Selbstverteidigung, Fragen, die das Kickboxen und seine Anwendung im Besonderen betreffen, alle Gürtelfarben und die sog. Fallschule. Eine Prüfung im Kickboxen besteht aus 5 Teilen. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Vorführung der Techniken am Partner für den jeweiligen Gürtel. Der zweite Teil ist das Modelsparring (Kampf nur mit den Gürteltechniken) und Sparring (Kampf mit allen Techniken, die man kennt). Der dritte Teil besteht aus der Selbstverteidigung, bei der man sich aus verschiedenen Griffen z.B. dem Schwitzkasten befreien muss. Der vierte Teilbesteht aus der mündlichen Prüfung, dem Basiswissen über den jeweiligen Verein und über das Kickboxen im Allgemeinen. Der fünfte Teil besteht aus der Fallschule, bei der verschiedene Abroll- und Sturztechniken geprüft werden. Die Prüfung selbst dauert zwischen 4-5 Stunden. Dabei dürfen Eltern, Freunde und Verwandte je nach Vereinsregeln zuschauen. Alles wird vom Prüfer und zwei weiteren Trainern streng überwacht.
1.3
Techniken
Im Kickboxen gibt es ca. 30 Techniken und an die 100 Kombinationen. Sie bestehen aus den Fußtechniken der asiatischen Kampfsportarten wie Karate, Taekwondo, Kung Fu etc., während die Handtechniken aus dem traditionellen Boxsportstammen. Fußtechniken werden im Kickboxen „Kicks“ genannt. Es gibt gesprungene„Kicks“ (z. B. „Site“- oder „Frontkick“), „Kicks“ aus der Drehung (z. B.„Round“- oder „Sitekick“), mit Angleiten d.h. mit kurzem Stepp nach vorne (z.B. „Site- oder „Frontkick“) oder auch „Kicks“ aus dem Stand (alle „Kicks“). Natürlich gibt es auch verschiedene Handtechniken wie bspw. die beiden Geraden, die Aufwärtshaken, Sitehaken und „Backfist“. Fast jede Technik im Kickboxen hat eine englische Bezeichnung, die jeder Sportler bei der Gürtelprüfung wissen muss. Wie in jedem anderen Sport bzw. Kampfsport müssen auch im Kickboxen gewisse Grundtechniken mit englischer Bezeichnung erlernt werden, diese sind (für Rechtshänder): die vordere Gerade „Japp“(ein mit der Faust linken ausgeführter gerader Schlag nach vorne), hintere Gerade ,,Punch“ (ein mit der rechten Faust ausgeführter gerader Schlag nachvorne), Faustrücken-Schlag ,,Backfist“ (ein mit dem Faustrücken aus dem Ellenbogengelenk ausgeführter Schlag
gegen die Schläfe des Gegners), Gerade nach vorne Kick ,,Frontkick“ (ein gerader Kick nach vorne, mit dem linken und rechten Bein ausführbar) und der „Halbkreiskick“, ,,Roundhousekick“ oder ,,Roundkick“ (einhalbkreisförmig ausgeführter Kick in die Seite des Gegners). Zu jeder Technikgehört auch die Grundlage der Stellung, die sog. Kampfstellung. DieKampfstellung wird je nach Links- oder Rechtshändigkeit des Sportlersausgeführt. Bei Rechtshändern wird die linke Hand, d. h. die vordere, ein paar Zentimeter vor dem Gesicht in Höhe der Nasenspitze gehalten, während die rechte Hand, d. h. die hintere, an die rechte Seite des Kinns gehalten wird, um den Kopf und mit dem Unterarm die Rippen zu schützen. Die Fußstellung ist sogestaltet, dass der linke Fuß etwas weiter vorne steht, in Richtung des Gegnersz eigt und ganz aufgesetzt wird, während der rechte Fuß etwas weiter hintensteht, ca. 45 Grad nach außen gedreht ist und die Verse leicht angehoben wird. Bei Linkshändern ist es genau umgekehrt. Wichtig dabei ist, dass der Blick immer auf dem Gegner ruht, um die Techniken sauber und präzise abwehren und kontern zu können. Außerdem gehört zu jeder Technik auch eine spezielle Konter-und Abwehrkombination. (vgl.
,,KickboxenPraxis-Ratgeber für Training und Wettkampf“ von Klaus Nonnemacher)
1.4
Schutzausrüstung
Neben dem Training-Outfit, zu dem eine vom Verein bestimmte Hose, ein T-Shirt und ein Gürtel zählen, ist die Schutzausrüstung eine der wichtigsten Mittel, um den Sport ausüben zu können. Die Schutzausrüstung ist deshalb sehr wichtig, da sie den Sportler vor schweren Verletzungen bewahren soll. Jeder Kickboxer sollte folgende Ausrüstungsgegenstände besitzen: Kopfschutz, Mund- bzw. Zahnschutz, Brustschutz (bei Frauen), Handschuhe, Tiefschutz, Schienbeinschutz und Fußschützer. Die Ausrüstungsgegenstände gibt es in verschiedenen Größen, die mit S, M, L, XL etc. wie normale Kleidungsstücke gekennzeichnet sind. Anders ist es bei den Handschuhen. Es gibt sie in 2 Varianten: die ,,geschlossenen Handschuhe“ und die offenen sog. ,,Openhands“. Sie werden nicht in den normalen Kleidungsgrößen S, M, L, XL etc. angeboten, sondern mit der Größenbezeichnung „Unzen“ beworben. So kann man bspw. 8oz, 10oz, 12oz, 14oz oder 16oz Handschuhe kaufen. Es gibt verschiedene Firmen, die Schutzausrüstungen herstellen. Drei der wichtigsten Anbieter sind: KWON, MANUS und TOP TEN.
[1]
WAKO =
World Association of Kickboxing Organizations
[2]
WKA=
World Kickboxing Association